Peiner Allgemeine Zeitung: 07.06.2022, von N. Laskowski
Es kommt nicht alle Tage vor, dass eine Ortschaft ihr 1000-jähriges Bestehen hat. In Schmedenstedt wurde eben dies am Pfingstmontag gefeiert – mit einem umfangreichen Programm für Jung und Alt. Die besten Bilder von der Jubiläumsfeier finden Sie hier.
Schmedenstedt. Zu Pfingsten wird in Schmedenstedt traditionell das Heimatfest gefeiert. Dieses Jahr ging es in eine Verlängerung: Am Pfingstmontag feierten mehrere hundert Gäste das 1000-jährige Ortsjubiläum mit einem umfangreichen Programm.
Los ging es morgens mit der Begrüßung durch Ortsbürgermeister Hagen Karl Werner Heuer und Grußworten verschiedener Ehrengäste, darunter Peines Bürgermeister Klaus Saemann und Superintendent Dr. Volker Menke. Im Anschluss stärkte man sich gemeinsam beim großen Freiluft-Frühstück im grünen Kirchgarten rund um die St.-Georg-Kirche. Festwirt Christian Horneffer hatte für ein zünftiges Büffet, frische Brötchen und heißen Kaffee gesorgt.
„Wir sind begeistert, dass das Angebot so gut angenommen wird. Die Feiern zum Jubiläum wurden von allen Vereinen und Verbänden des Ortes gemeinsam geplant. Es ist quasi ein dörfliches Gemeinschaftsprojekt“, erklärte Heuer. „Schon im März haben wir unsere Festschrift vorgestellt, die von Hans-Joachim Adolph verfasst wurde und 400 Seiten zur Dorfgeschichte und zum Vereinsleben enthält.“
„Schmedenstedt ist klein, aber oho“
Nach dem ausgiebigen Frühstück riefen die Glocken von St. Georg zum Gottesdienst vor der Kirche. Pastorin Katrin Deutsch begrüßte die Besucher und betonte, dass in Schmedenstedt stets ein guter Geist wehe. „Schmedenstedt ist klein, aber oho – das habe ich gleich erfahren, als ich vor sechs Jahren meinen Dienst hier in der Gemeinde angetreten habe. Ich war von Anfang an bezaubert von der Kirche, aber auch von den Menschen und vor allem den Kindern, die in der Kirche die Engel und St. Georg, den Drachentöter, bestaunten“, bekräftigte die Pastorin.
Sie erinnerte an die vermutlich noch ältere Geschichte des Ortes und an die Erzählung, nach der der ortsansässige Schmied und seine Tochter einem heidnischen Soldaten halfen, der verletzt ins Dorf kam. „Für andere da sein wie der Schmied und seine Tochter, dieser Geist weht hier immer noch“, sagte Deutsch.
Umzug, Platzkonzert und ein besonderer Preis
Nach dem Gottesdienst sammelten sich alle zum Festumzug, der angeführt vom Fanfarenzug Ölsburg quer durch das Dorf führte. Es gab zudem noch einen Vortrag zur Geschichte des Ortes, die Bekanntgabe des besten Schusses, ein Platzkonzert des Fanfarenzuges, einen Vortrag zur Festschrift sowie Vorführungen und ein offenes Singen. Auf die kleinen Besucher warteten eine Spielstraße und weitere Angebote zum Ausprobieren. Bei einer Tombola wurde eine Feuertonne mit Schmedenstedter Ortswappen verlost.
„Im Frühherbst soll es zwei weitere Veranstaltungen geben. Geplant ist die Einweihung eines Bücherschrankes in einer restaurierten englischen Telefonzelle und einer Mitfahrbank an der Schmiede. Die Überschüsse aus allen Aktionen fließen in das Kinderferienprogramm“, kündigte Heuer an.
Unter anderem mit einem Bürgerfrühstück, einem Gottesdienst und einem Umzug haben die Schmedenstedter das Jubiläum ihres Dorfes ganz groß gefeiert.